Lebenszyklus Schwalbenschwanz

Bei Insekten mit vollständiger Verwandlung - wie bei den Schmetterlingen und den Käfern - haben die Larven einen völlig anderen Körperbau. Zwischen dem Larven-Stadium und dem Imago-Stadium der Geschlechtsreife liegt das Puppen-Stadium. In der Puppe entstehen die Organe des erwachsenen Tieres.

Paarung
(Mai)

1 Paarung (BUND Rheinlandpfalz, www.bund-rlp.de)

In warmen Jahren ab Mitte April, in kühleren Jahren manchmal auch erst Mitte Mai, schlüpfen die überwinterten Puppen. Im Frühsommer (Mai) treffen sich  Weibchen und Männchen des Schwalbenschwanzes auf Hügelkuppen zur «Gipfelbalz» und zur Paarung (Foto 1). Dann sitzen die Schmetterlinge oft stundenlang zusammen, wobei die Hinterkörper miteinander verbunden sind. Das Weibchen erhält dabei vom Männchen den Samen.


Eistadium
(Mai bis Juni)

2 Eiablage (Sylvia Furrer, fotocommunity)

Zur Eiablage suchen die Weibchen warme Bereiche mit lückiger Vegetation auf. Die Eier werden bevorzugt an junge Pflanzen über offenen Bodenstellen abgelegt (Foto 2). Im Frühjahr sind südliche Hanglagen besonders attraktiv. 

3 Ei an Fenchel (Roland Tock, www.tock.ch)

Die hellgelben, etwa ein Millimeter grossen Eier (Foto 3) werden einzeln im Flatterflug an die späteren Raupen-nahrungspflanzen geklebt. Als Eiablage- und Raupen-nahrungspflanzen kommen fast alle Doldenblütler in Frage. Auch Gärten oder Äcker mit Möhren werden gerne zur Eiablage genutzt.


Raupenstadium
(Juni)

4 Geschlüpfte Raupe (Thee Balmer, www.thee.ch/Schwalbenschwanz.html)

Die Raupe ist zunächst grau-schwarz und hat einen weissen Sattelflecken (Foto 4). Sie ähnelt jetzt einem Häufchen Vogelkot. Mit jeder Häutung ändert sie ihre Färbung. Sie zeigt jetzt orange Flecken und wird heller. Nach der Häutung verspeist sie ihre alte Raupenhaut mitsamt der Kopfkapsel. Auch Kannibalismus kommt unter den jungen Raupen vor. Die Grundfarbe wird ab der dritten Häutung grünlich.

5 Ausgewachsene Raupe (Roland Tock, www.tock.ch)

Am Ende ihrer Raupenentwicklung hat die Raupe ihre charakteristische grün-orange Färbung angenommen. Obwohl sie auffällig aussieht, ist sie so perfekt in ihrer Umgebung getarnt und kann nur sehr selten in der Natur entdeckt werden (Foto 5).


Puppenstadium
(Juni bis Juli)

6 Gürtelpuppe (BUND Rheinlandpfalz, www.bund-rlp.de)

Vier bis sechs Wochen nach dem Schlüpfen der Raupe verpuppt sie sich als Gürtelpuppe (Foto 6) bodennah an trockenen Pflanzenstängeln. Die Puppe kommt als grüne oder als braun-graue Variante vor.
Kurz vor dem Schlüpfen des Falters scheint die Flügelmusterung bereits durch die dünne Puppenhaut.


Zweite
Schmetterlings-generation

(Juli)

7 Schwalbenschwanz (Butterfly Peter, fotocommunity)

Ende Juni oder Anfang Juli schlüpfen die Falter (erste Generation, Foto 7). Da die Falter jetzt etwas zahlreicher sind, kommt es auch schon oft in den Raupenhabitaten zur Balz und anschliessender Paarung.
Ab Anfang Juli kommt es zur Eiablage (zweite Generation). Die Eier entwickeln sich jetzt aufgrund der hohen Temperaturen manchmal in weniger als einer Woche.
Auch die Raupenentwicklung verläuft in warmen Jahren sehr schnell, manchmal innerhalb von vier Wochen. Bei „normalem“ Witterungsverlauf verpuppt sich die Raupe der zweiten Generation des Schwalbenschwanzes Mitte August. Solche Puppen überwintern dann auch.